Sounddesign & Medienjournalismus
Sounddesign & Medienjournalismus. Was kann das sein?
Zuerst mal sind es zwei verschiedene Dinge. Zwei Dinge, mit denen ich meinen Lebensunterhalt verdiene aber auch zwei Dinge, die mich schon seit langer Zeit und bis heute unaufhörlich faszinieren.
Zum einen ist es der Medienjournalismus in dem Sinne, dass man mittels moderner Medien Menschen auf unterschiedlichsten Plattformen mit journalistischer Arbeit erreichen kann. Dokumentationen - im Kino oder in der "Glotze" - sind mein täglich Brot seit vielen Jahren. Ich arbeitete schon für alle uns bekannten Sender, sei es die ARD, das ZDF oder arte. Auch Ausflüge zu den Privaten waren dabei. Oft war ein Kinodokumentarfilm, den ich begleitete, von Fernsehsendern mitfinanziert. Doch auch pure Cineasten wie Edgar Reitz etwa waren meine Auftraggeber.
Daneben gibt es in der Werbung und modernen Industrie den Trend nicht alles einfach nur in Bonbonpapier zu verpacken, um die Menschen zu umgarnen. Heute muss ein Produkt auch kritischen Augen bestehen, um erfolgreich werden zu können. So macht es mittlerweile auch hier Sinn journalistisch-kritisch zu denken und zu arbeiten.
Dann braucht es die entsprechende Technik um Medien zu generieren. Und den erfahrenen Umgang damit.
Mein erstes eigenes Equipment kaufte ich mir 1999 - und bin bis heute ein steter Sammler von Technik, die es einem ermöglicht, gut vorbereitet auch grösseren Projekten entgegenzusehen. Und sollte ich einmal etwas nicht selbst vorhalten können, so weiss ich doch genau, wen es zu kontaktieren gilt. Ohne Netzwerk geht nun mal nichts.
So ist und bleibt mein Steckenpferd der Ton und seine zu oft unterschätze Kraft, den Menschen emotional zu bewegen und ihn das fühlen zu lassen, was er gerade glaubt lediglich zu sehen.
Von einem vollständig ausgestatteten Tonwagen - im Zwei- bis Dreimann-Team - mit 12 Aufnahmespuren und unterschiedlichen Ausspielwegen für Regie und Produktion bis zum Dokumentar-Einzelkämpfer-Setup mit 6 Tonspuren in der Rekordertasche: alles State-of-Art. Richt-Mikrofone von Neumann, Sennheiser und Schoeps, Audio-Funkanlagen von audioLTD, Timecode-fähige SSD-Rekorder von Sound Devices und das Ambient Lockit Timecode System. Es ist alles da.
Wenn nun die harte Zeit der Materialerstellung beendet ist, geht die Arbeit aber eigentlich erst richtig los. Alles muss geordnet, sortiert und die Essenz herausgefiltert werden. Die Kunst der Medienerstellung ist die Kunst des Weglassens. Nichts ärgert einen Betrachter mehr als wenn er bemerkt, dass etwas nicht wichtig, nicht lehrreich oder gar einfach nicht schön ist.
Und auch hier ist das Hörbare, das "Nicht-Sichtbare" mein Metier:
Dialoge, Töne, Atmos. Alles muss ineinander fliessen, muss ein Ganzes ergeben, was aus verschiedensten Teilen zusammengesetzt ist.
Und wie beruhigend ist es doch zu wissen, dass da jemand sitzt, der weiss, was es hier braucht, wie man es erstellt oder es feinfühlig restauriert, sollte es vorort nicht gelungen sein.